Theorie:

Man nimmt an, dass die Funktion \(u=g(x)\) für die Mengen \(X\) und \(U\) definiert ist.
Man nimmt an, dass die Funktion \(y=f(u)\) für die Menge \(U\) definiert ist. 
Jedem \(x\) aus \(X\) wird die Zahl \(f(g(x))\) zugeordnet. 
So ist für die Menge \(X\) die Funktion \(y=f(g(x))\) gegeben. 
Sie heißt Zusammensetzung oder zusammengesetzte Funktion.

Man berechnet die Ableitung der Funktion \( f(u)\) mit der Formel (f(u))=f(u)u.

Beispiel:
1) Berechne die Ableitung der Funktion (x+2)10. Man definiert u=x+2.
Da x10=10x9, ist x+210=(u10)=10u9u=10x+291=10x+29
 
2) Berechne die Ableitung von f(x)=sin(cosx). Man bezeichnet u=cosx.
Es ist (sinx)=cosx, deshalb gilt:
(sin(cosx))=(sinu)=cosuu==cos(cosx)(cosx)==cos(cosx)(sinx)==cos(cosx)sinx
 
3) Finde die Ableitung lncosx2. Man definiert u=cosx2.
Da (lnx)=1x folgt, dass lncosx2=lnu=1uu=uu=(cosx2)cosx2.
Ebenso wird die Ableitung cosx2 berechnet. Man nennt zuerst u=x2. Damit ist
cosx2=cosu=sinuu=sinx2(x2)=2xsinx2.
Wenn man den Ausdruck einsetzt, ergibt sich:
 (lncosx2)=2xsinx2cosx2=2xtanx2
 
Mit dieser Regel kann man das Gesetz des Differenzierens einer Umkehrfunktion herleiten.
 
Wenn die Ableitung \(y=f(x)\) bekannt ist, kann man die Ableitung der Umkehrfunktion \(x=g(y)\) mit der Formel  xy=1yx bestimmen, wenn f(x)0.