Theorie:
Wichtigstes Element der Raumnutzung ist die Siedlung. Die Siedlungslandschaft dient als Wohnstandort, Standort für Industrie und Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Verkehr inklusive Gärten, öffentliche Grünflächen usw.
Abb. 1: Siedlung und Infrastruktur.
Auf naturräumliche Gegebenheiten wird nur in untergeordnetem Maße Rücksicht genommen. Die fortschreitende Zersiedelung des Bodens unterbricht wichtige ökologische Kreisläufe. Der Boden verliert somit weitgehend seine Filterfunktion, das Klima verändert sich. Die ökologische Instabilität bezieht aber auch die Umgebung von Siedlungen mit ein.
Die Industrialisierung der Landwirtschaft hatte für die Dörfer einschneidende Folgen. Mit dem Rückgang der landwirtschaftlichen Bevölkerung wandelte sich die Funktion des Dorfes. Das Dorf wurde Wohnstandort, Fremdenverkehrs- oder Industriestandort sowie Gewerbestandort. Städtische Elemente (Gebäudegestaltung, neue Verkehrsflächen, Grünflächen, Ortsrandgestaltung) begannen die alte Dorfstruktur zu überlagern und zu verändern.
Auch die Umgebung wurde mit einbezogen. Boden, Bäche und Flüsse können ihre natürliche Entsorgungsfunktionen (Abfall, Abwasser) nicht mehr erfüllen. Der Mensch muss mit kostenaufwändigen Entsorgungseinrichtungen versuchen, das gestörte Gleichgewicht zu reparieren.
Abb. 2: Kläranlage: durch die Eingriffe in die Natur verliere Böden und Flüsse ihre natürliche Entsorgungsfunktion.
Aus dieser Entwicklung ergeben sich aber nun verschiedenartige Bedürfnisse:
Bedürfnis nach Harmonie und rechten Proportionen:
Gezielte Planung durch ein räumliches Entwicklungskonzept soll sicherstellen, dass ein zentrales Bauwerk (z. B. Burg, Kirche) auch vom Ortsrand her sichtbar bleiben soll. Die Einheit von Gebäuden und Landschaft (wie die Anpassung an Geländeformen) sollte erhalten bleiben; Grüngürtel und Grünkeile (vor allem bei einem Nebeneinander von Wohngebieten und Industrie-/Gewerbegebieten) sollen neu geschaffen werden.
Gezielte Planung durch ein räumliches Entwicklungskonzept soll sicherstellen, dass ein zentrales Bauwerk (z. B. Burg, Kirche) auch vom Ortsrand her sichtbar bleiben soll. Die Einheit von Gebäuden und Landschaft (wie die Anpassung an Geländeformen) sollte erhalten bleiben; Grüngürtel und Grünkeile (vor allem bei einem Nebeneinander von Wohngebieten und Industrie-/Gewerbegebieten) sollen neu geschaffen werden.
Bedürfnis nach Schutz und sozialem Kontakt:
Der Mensch ist einerseits ein Sozialwesen, andererseits aber auch Individuum, er braucht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Möglichkeit zum Alleinsein und zum Kontakt mit anderen.
Der Mensch ist einerseits ein Sozialwesen, andererseits aber auch Individuum, er braucht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Möglichkeit zum Alleinsein und zum Kontakt mit anderen.
Abb. 3: Der Mensch hat ein Bedürfnis nach sozialem Kontakt, aber auch danach, sich zurückziehen zu können.
Bedürfnis nach Stabilität und Integration:
Der Mensch ist mobil geworden - räumlich und sozial. Trotzdem kann er auf ein bestimmtes Gefühl der Sicherheit und Zugehörigkeit nicht verzichten. Gleichförmige Siedlungsbauten sind dabei kaum eine Hilfe.
Daraus ergeben sich die Ziele der Ortserneuerung. Aus einer Erfassung des Ist-Zustandes gilt es, Maßnahmen zu erarbeiten, die einem Ort den Soll-Zustand erreichen helfen.
In den Bundesländern werden Dorferneuerungsaktivitäten mit verschiedenen Schwerpunkten durchgeführt, um die unterschiedlichen Schwachstellen des ländlichen Raumes ausgleichen zu können. Solche Schwerpunkte sind:
Der Mensch ist mobil geworden - räumlich und sozial. Trotzdem kann er auf ein bestimmtes Gefühl der Sicherheit und Zugehörigkeit nicht verzichten. Gleichförmige Siedlungsbauten sind dabei kaum eine Hilfe.
Daraus ergeben sich die Ziele der Ortserneuerung. Aus einer Erfassung des Ist-Zustandes gilt es, Maßnahmen zu erarbeiten, die einem Ort den Soll-Zustand erreichen helfen.
In den Bundesländern werden Dorferneuerungsaktivitäten mit verschiedenen Schwerpunkten durchgeführt, um die unterschiedlichen Schwachstellen des ländlichen Raumes ausgleichen zu können. Solche Schwerpunkte sind:
- entwicklungsorientiert (Mittel der Regionalpolitik)
- ordnungspolitisch (Raumordnung und der Bodenplanung)
- ortsbezogen problemorientiert (zur Lösung örtlicher Probleme)
- soziokulturell (Mittel zur Identitätsförderung)
- demokratiepolitisch (Bürgerbeteiligung)
Gefahrenzonenpläne
Gefahrenzonenpläne dienen der amtlichen Erfassung aller durch Überflutungen, Vermurungen, Rutschungen sowie durch Wildbäche, Felsstürze und Lawinen gefährdeten Gebiete. Die Pläne samt Unterlagen liegen bei der jeweiligen Gemeinde zur Einsichtnahme auf. Die ermittelten Gefährdungsbereiche müssen auch in den Flächenwidmungsplänen ausgewiesen werden.
Abb. 4: Ein Berg mit Lawinensperren.
In der Plandarstellung wird der Gefährdungsbereich hinsichtlich der Art und des Ausmaßes möglicher Schadenseinwirkungen in zwei Zonen eingeteilt:
Rote Zone
Sie umfasst jene Flächen, die durch voraussichtliche Schadenseinwirkungen derart stark gefährdet sind, dass ihre ständige Benützung für Siedlungs- und Verkehrszwecke überhaupt nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand möglich ist. Bei ortsüblicher Bauweise wäre mit Zerstörungen oder schwerer Beschädigung von Gebäuden und Verkehrsanlagen zu rechnen; vor allem ist auch das Leben von Personen im Freien ebenso wie in Gebäuden bedroht.
Sie umfasst jene Flächen, die durch voraussichtliche Schadenseinwirkungen derart stark gefährdet sind, dass ihre ständige Benützung für Siedlungs- und Verkehrszwecke überhaupt nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand möglich ist. Bei ortsüblicher Bauweise wäre mit Zerstörungen oder schwerer Beschädigung von Gebäuden und Verkehrsanlagen zu rechnen; vor allem ist auch das Leben von Personen im Freien ebenso wie in Gebäuden bedroht.
Gelbe Zone
Innerhalb dieser Zone ist die Beschädigung von Bauobjekten möglich, jedoch sind bei entsprechender Bauweise Gebäudezerstörungen nicht zu erwarten. Gefahr für Menschenleben ist in Gebäuden unwahrscheinlich, im Freien aber in unterschiedlichem Ausmaß nicht auszuschließen.
Quellen:
Roland, M. (Hrsg.): GEOGRAPHIE. Lehrbrief 12, Dr. Roland GmbH, Auflage 12/2015, Wien
https://pixabay.com/de/mönchsberg-österreich-himmel-wolken-102184/ (10.1.2017)
https://pixabay.com/de/hamburg-altona-hafen-ei-kläranlage-889657/ (10.1.2017)
https://pixabay.com/de/holzzaun-zaun-natur-holz-wiese-1610150/ (10.1.2017)
https://pixabay.com/de/schneesperre-saint-gothard-alpen-111051/ (10.1.2017)