Theorie:
Globalisierung der Kultur
Die mit der Globalisierung einhergehende Durchmischung der Kultur führt zu einer Art "Hyperkulturalität": Im Zuge der Globalisierung lösen sich die kulturellen Ausdrucksformen (Bilder, Klänge, Vorstellungen, Symbole, Rituale etc.) von ihrem ursprünglichen Ort und zirkulieren im "globalen Hyperraum".
Nicht Grenzen, sondern Vernetzungen und Vermischungen organisieren den Hyperraum dieser Kultur. Dabei charakterisieren das Nebeneinander und die Gleichzeitigkeit des Verschiedenen die Hyperkultur.
Nicht Grenzen, sondern Vernetzungen und Vermischungen organisieren den Hyperraum dieser Kultur. Dabei charakterisieren das Nebeneinander und die Gleichzeitigkeit des Verschiedenen die Hyperkultur.
Abb. 1: Durch Vernetzung und Vermischung entsteht ein globaler Kulturraum.
Befürworterinnen und Befürworter einer Globalisierung der Kultur sehen darin eine Entwicklung zur weltweiten Verfügbarkeit von Elementen aller Kulturen (beispielsweise Restaurants deutscher Tradition in Afrika, afrikanische Musik in Deutschland, das in Indien erfundene Chicken Tikka in England, die Inbesitznahme der englischen Sprache durch ehemalige Kolonien etc.).
Unter Globalisierung der Kultur verstehen vor allem die Kritikerinnen und Kritiker einer "westlichen" Dominanz die massive Ausbreitung "westlicher" Wertvorstellungen und Lebensstile.
Abb. 2: Kritische Stimmen sehen in der Globalisierung der Kultur den Export westlichen Lebensstils.
Nicht nur die Ausbreitung westlicher Wertvorstellungen und Lebensstile stößt auf Kritik. Auch konservativere Vertretende einer Kultur, die sie als "christlich-abendländische" Kultur charakterisieren, sehen sich durch Globalisierungseffekte bedrängt. Die Auswirkungen dieser Ängste zeigen sich dann auch in Debatten um "Leitkultur" oder z.B. im "Kopftuchstreit". Die großen Migrationsbewegungen im beginnenden 21. Jahrhundert werden voraussichtlich zu weiteren kulturellen und politischen Auseinandersetzungen führen.
Der US-amerikanische Politikwissenschaftler Samuel P. Huntington hat in seinem Buch "Clash of Civilizations" eine Prognose aufgestellt, nach der sich die Menschen in Zukunft nur durch den "Kampf der Kulturen" behaupten können.
Globalisierung der Sprache
Weltweit dominiert die Wirtschaftssprache Englisch, deren Gebrauch sich stetig weiter ausbreitet. Englisch erhält entsprechend einen immer höheren Rang als Zweitsprache in vielen Staaten und deren Schulsystemen (erste Fremdsprache).
Damit einher geht aber auch ein häufiger Gebrauch englischer Begriffe für neu erfundene Gerätschaften, Sportarten, Moden. Parallel entwickeln sich in vielen Sprachen auch Mischwörter, die in ihrer Gesamtheit im Deutschen zum Beispiel als Denglisch bezeichnet werden (z.B. "Ich habe die Datei gedownloadet."; "Der Flug wurde gecancelt.").
Damit einher geht aber auch ein häufiger Gebrauch englischer Begriffe für neu erfundene Gerätschaften, Sportarten, Moden. Parallel entwickeln sich in vielen Sprachen auch Mischwörter, die in ihrer Gesamtheit im Deutschen zum Beispiel als Denglisch bezeichnet werden (z.B. "Ich habe die Datei gedownloadet."; "Der Flug wurde gecancelt.").
Globalisierung der Umweltprobleme
Die zwei zentralen Dimensionen der Umweltthematik sind der Ressourcenverbrauch (Input) und die Umweltbelastung (Output).
Der Ressourcenverbrauch der Industrieländer übersteigt den der Entwicklungsländer deutlich: nach einer Faustregel nehmen 20 % der Weltbevölkerung (die Industrieländer) etwa 80 % des Ressourcenverbrauchs für sich in Anspruch. Im Zuge des Industrialisierungsprozesses steigt nun auch der Energieverbrauch der Schwellenländer an.
Der Ressourcenverbrauch der Industrieländer übersteigt den der Entwicklungsländer deutlich: nach einer Faustregel nehmen 20 % der Weltbevölkerung (die Industrieländer) etwa 80 % des Ressourcenverbrauchs für sich in Anspruch. Im Zuge des Industrialisierungsprozesses steigt nun auch der Energieverbrauch der Schwellenländer an.
Abb. 3: Die Effekte der Umweltverschmutzung sind häufig globaler Natur.
Globale Umweltbelastung
Die Umweltbelastung nimmt aus den gleichen Gründen zu wie der Ressourcenverbrauch:
Globale Umweltbelastung
Die Umweltbelastung nimmt aus den gleichen Gründen zu wie der Ressourcenverbrauch:
Auch bei der Verursachung von Umweltschäden gilt noch die oben genannte 80:20-Regel, obwohl sich das Verhältnis immer stärker zu den Entwicklungsländern verlagert. Manche Schäden treten nur lokal auf, wie z. B. das Wüstenwachstum (Desertifikation), andere sind dadurch gekennzeichnet, dass Schadstoffe nicht an Staatsgrenzen Halt machen. Deshalb treffen beispielsweise die Folgen der globalen Erwärmung bereits jetzt alle Gesellschaften auf dem Planeten, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß.
Globale Reaktionen auf globale Umweltprobleme
Im Zuge der Globalisierung werden die höheren Umweltstandards der Industrieländer zunehmend auf die Schwellen- und Entwicklungsländer übertragen. So müssen beispielsweise Länder, die der Europäischen Union beitreten wollen, die strengeren Umweltgesetze der EU übernehmen. Effizientere Produktionsweisen führen zu Ressourceneinsparungen und Kostenvorteilen für die Unternehmen, sodass auch in den Schwellenländern langfristig eine Anpassung der Produktionsweisen stattfindet. Derzeit übersteigen die negativen Folgen, etwa durch höheres Verkehrsaufkommen und die zunehmende Industrialisierung, aber noch die Effekte technologischer Fortschritte.
Außerdem ist ein zentraler Konfliktpunkt internationaler Klimaverhandlungen, dass Entwicklungs- und Schwellenländer im Zuge ihrer Industrialisierung auch ein "Recht auf Verschmutzung" zugestanden haben wollen - so wie die Industrieländer sich lange Zeit unbehelligt von jeglichen Bedenken auf Kosten der Umwelt entwicklen konnten.
Quellen:
Roland, M. (Hrsg.): GEOGRAPHIE. Lehrbrief 10, Dr. Roland GmbH, Auflage 3/2016, Wien
https://pixabay.com/de/puzzleteile-mischen-vermischen-592785/
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