Theorie:
Insgesamt gehen pro Jahr ca. 25 Mrd. Tonnen Oberboden (= fast die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche der USA) unwiederbringlich verloren.
- Abholzung von Wäldern (Regenwäder, Urwald)
- Stark wachsende Bevölkerung und die damit verbundene Ausweitung der Landwirtschaft zur Ernährung der Bevölkerung: Intensiver Ackerbau laugt den Boden aus, zu große Viehherden zerstören den Pflanzenbestand, wodurch die fruchtbare Humusschicht von Wind und Regen abgetragen wird. Übrig bleiben Sand, Stein und unfruchtbare Erde.
- Klimatische Veränderungen (auch infolge des Treibhauseffekts): gerade in den jetzt schon ariden Gebieten gehen die Niederschläge noch weiter zurück.
Gegenmaßnahmen
- Wiederaufforstungen
- Bau von Schutzwällen an erosionsgefährdeten Hängen
- Schonendere Nutzung durch die Land- und Viehwirtschaft
- Eindämmung des Treibhauseffekts
Zur Inwertsetzung der Wüsten und wüstenähnlichen Gebieten gehören aber auch:
Nutzung der Bodenschätze der Wüsten
Erdöl und Erdgas (z. B. in Libyen und auf der arabischen Halbinsel) sowie Erze und andere nutzbare Minerale (Phosphat, Diamanten u. a.).
Landwirtschaftliche Nutzung der Wüsten
Da sich in den Wüstengebieten aufgrund des geringen Pflanzenwuchses kein Humus bilden kann, ist nur eine dürftige Weidebewirtschaftung am Rande der Wüsten, die eine bescheidene Viehwirtschaft zulassen, möglich (Schafe, Ziegen Kamele u. a.); die Wüsten erlauben also nur eine extensive Landwirtschaftsnutzung (Weidewirtschaft), die Menschen in der Viehzucht pflegen eine nomadische Lebensweise.
Oasen
Sie stellen eine besondere Form der Wüstenbewirtschaftung dar. Die landwirtschaftliche Nutzung ist geprägt durch eine intensive Nutzung von Mischkulturen. Dabei werden stockwerkartig auf der selben Fläche mehrere Kulturpflanzen angebaut: im unteren Stockwerk Gemüse, Getreide u.a., im mittleren Bereich Rebkulturen und im oberen Bereich Fruchtbäume (Datteln).
Man unterscheidet folgende Arten von Oasen:
- Flussoasen: Durch Fremdlingsflüsse verursacht (Flüsse entstehen in niederschlagsreichen Gebieten und fließen anschließend durch Trockengebiete, z. B. Niger, Nil u. a.).
- Gebirgsoasen: Vor allem im Atlasgebirge in Nordafrika (nördliche Gebiete von Marokko, Algerien und Tunesien).
- Grundwasseroasen: Häufigster Oasentyp in der Sahara, der durch Grundwasser gespeist wird. Eine Sonderform sind Foggara-Kanäle (Grundwasser wird durch künstliche Kanäle angeschnitten).
- Quelloasen (Artesische Brunnen): Das Grundwasser befindet sich zwischen zwei wasserundurchlässigen Schichten (Lehm) und tritt bei Anbohrung - die tiefer liegt als die Zuflussstelle - durch den Eigendruck von selbst aus dem Brunnen.
- China: auf einer Länge von \(7 000\) km und einer Breite von \(400\) bis \(700\) km wird Wald aufgeforstet. Diese "grüne Mauer" soll das Vordringen der Wüste Gobi aufhalten.
- Libyen: im Wüstenbereich werden mit groß angelegten Bewässerungsprogrammen Oasenbereiche ausgeweitet. Der Wüste werden aber auch ganz neue Bereiche abgetrotzt, auf denen nicht nur traditionelle landwirtschaftliche Kulturen wie Dattelpalmen gepflanzt, sondern auch Ölsaaten, Hülsenfrüchte, Reis und Getreidesorten angebaut werden.
- Israel: in der Negev-Wüste existieren wichtige Rohstofflager. Phosphatlagerstätten werden intensiv abgebaut und für den Export verarbeitet. Mehrere Großbetriebe der Schwerindustrie beschäftigen außerdem Tausende von Arbeiterinnen und Arbeitern. So wird im Negev das vom Toten Meer gewonnene Bromid weiterverarbeitet.