Theorie:

Seit wir von der Zeitdilatation gelernt haben, wissen wir, dass Begriffe wie Gleichzeitigkeit oder zeitliche Abfolge relativ sein können. Aus unserer Alltagserfahrung wissen wir jedoch, dass die Wirkung stets nach einer Ursache folgt. Dieses Prinzip nennt man Kausalität:
Kausalität bedeutet, dass jedes Ereignis Auswirkungen in der Zukunft haben kann, sich jedoch nicht "zurück" in die Vergangenheit auswirken kann.
Wie sind diese beiden Erkenntnisse nun vereinbar?
 
Betrachten wir dazu ein Ereignis im Minkowskidiagramm:
Minkowski Ev.png
 
Wir haben hier bereits einen Lichtkegel mit Mittelpunkt im betrachteten Ereignis gelegt.
Stellen wir uns beispielsweise vor, bei diesem Ereignis würde eine Entscheidung getroffen. Diese könnte höchstens mit Lichtgeschwindigkeit weiter verbreitet werden - das entsprechende Signal würde sich also entlang oder innerhalb des Lichtkegels nach oben bewegen. Genau dieser Bereich kann also von der Entscheidung beeinflusst werden. Wir nennen ihn die Zukunft des Ereignisses.
Die Zukunft eines Ereignisses ist jener Bereich der Raumzeit, den ein maximal lichtschnelles Signal von diesem Ereignis erreichen kann. Das ist genau das obere Segment des Lichtkegels (der sogenannte Vorwärtslichtkegel).
Gleichermaßen kann die Entscheidung selbst nur von solchen Informationen beeinflusst werden, die zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort vorhanden sind. Sie müssen ebenfalls mit einem Signal, das höchstens Lichtgeschwindigkeit haben kann, zu dem Ereignis getragen werden. Dementsprechend kann das Ereignis also nur von anderen Ereignissen im unteren Bereich des Lichtkegels beeinflusst werden. Diesen nennen wir auch die Vergangenheit des Ereignisses.
Die Vergangenheit eines Ereignisses ist jener Bereich der Raumzeit, aus dem ein maximal lichtschnelles Signal dieses Ereignis erreichen kann. Das ist genau das untere Segment des Lichtkegels (der sogenannte Rückwärtslichtkegel).
Der gesamte verbleibende Bereich - also die beiden Segmente des Lichtkegels, die seitlich des Ereignisses liegen - können weder von der Entscheidung beeinflusst werden, noch umgekehrt ihrerseits Einfluss auf die Entscheidung nehmen. Man sagt: Diese Bereiche stehen in keinem kausalen Zusammenhang mit dem Ereignis. Die Bereiche nennen wir daher auch die Gegenwart des Ereignisses.
Die Gegenwart eines Ereignisses ist jener Bereich der Raumzeit, aus dem mittels maximal lichtschneller Signal in keine Richtung eine Verbindung zu diesem Ereignis besteht. Das sind genau die beiden seitlichen Segmente des Lichtkegels.
Minkowski Ev2.png