Theorie:

Jugoslawien, Ungarn, Tschechoslowakei, Polen
Da die Grenzen zwischen den Nachfolgestaaten der Habsburgermonarchie teilweise recht willkürlich gezogen wurden, lebten nun in diesen neu geschaffenen Staaten verschiedene Volksgruppen eng zusammen.
  
England, Frankreich, Italien
Die außenpolitische Lage dieser Siegermächte war dadurch gekennzeichnet, dass sie (vor allem Frankreich) in ständiger Furcht davor lebten, dass die besiegten Staaten die ihnen in Paris aufgezwungenen engen Grenzen nicht anerkennen würden. Um sich daher vor einer möglichen Revision (Änderung) der Pariser Friedensverträge abzusichern, wurde eine Vielzahl neuer Militärallianzen geschlossen.
  
Kolonien: Europa als Ganzes ging geschwächt aus dem Ersten Weltkrieg hervor. Sein Einfluss in der Welt war gesunken. Folge: die koloniale Herrschaft der europäischen Staaten fing an zu bröckeln.
 
USA
Zufrieden konnten einzig und allein die Vereinigten Staaten sein, die als eigentliche Kriegsgewinner zu bezeichnen sind und nun begannen, Europa als Machtzentrum zu ersetzen.
 
Der Erste Weltkrieg und die ihn abschließenden Friedensverträge hatten also keine der Fragen gelöst, um derentwillen der Krieg ausgebrochen war - im Gegenteil: die Probleme waren nur noch größer geworden!
 
Die Pariser Friedensverträge sind infolge ihrer Härte nicht zur Grundlage einer neuen europäischen Ordnung geworden, sondern haben sogar durch viele ihrer Bestimmungen die Keime zum Zweiten Weltkrieg gelegt.
 
Quellen:
Roland, Peter: GESCHICHTE. Lehrbrief. Wien: Dr. Roland GmbH, 2015, 9. Auflage