Theorie:

 
Mega Citys als globale Steuerungszentren
Die drei Begriffe Metropolen - Megastädte (Mega Citys) - Global Citys lassen sich nicht eindeutig definieren - ihre Abgrenzung voneinander ist fließend:
  • Metropole (griech. = Mutterstadt) nannten die alten Griechen eine Stadt, von der aus eine Kolonie gegründet worden war. Heute versteht man darunter ein städtisches Gebiet mit einer Bevölkerung von über einer Million.
  • Megastadt (griech. = Großstadt) ist ein städtisches Gebiet mit über 10 Millionen Menschen - unabhängig von seiner Bedeutung
  • Global City (engl. = Weltstadt) ist eine Megastadt mit wirtschaftlich weltweiter Bedeutung.
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Abb. 1: Die Skyline von New York, der bekanntesten Global City der Erde
 
Merkmale von Metropolen
Metropolen sind Städte mit "unerhört" großer Bevölkerung, die - in sich hochgradig differenziert - in extrem hoher räumlicher Dichte zusammenlebt. Um 1900 gewann die sogenannte "Millionenstadt" diesen Status - heute liegt die Messlatte deutlich höher, bei drei, fünf oder gar zehn Millionen Menschen.
 
Metropolen sind Orte strukturellen Reichtums an materiellen wie kulturellen Ressourcen. Hier ist aufgrund einer hohen Konzentration von Menschen und Kapital mehr möglich als anderswo. Metropolen bilden eine eigene Stadtgestaltung aus: dominierende, sinnfällige, repräsentative Architekturen, die Stadtwahrnehmung im Großen prägende Skylines etc. Aufgrund der zu ihrer Herstellung benötigten hohen Kosten lassen sich die meisten dieser metropolitanen Raumelemente (wie U-Bahnen, Hochhäuser, Großanlagen für Sport und Unterhaltung, Fernflughäfen uvm.) nur hier finanzieren.
 
Eine Metropole ist ein Ort, der alle Kräfte und Aufmerksamkeiten eines weiten Umlands auf sich konzentriert, ein hochrangiger Knotenpunkt von Aktivitäten, Entscheidungen und Leistungsangeboten - ein Ort, der eine Vielfalt von Informationen und Nachrichten verfügbar macht, häufig Sitz von Regierungen und ein Raum von Begegnung von Eliten- und Massenkultur
 
Metropolen sind seit jeher bevorzugte Zielpunkte von Migrationsbewegungen und damit Orte einer gesteigerten ethnischen, sozialen und kulturellen Vielfalt. Sie lebt von der Begegnung und von der Auseinandersetzung mit dem "Fremden", ist deshalb relativ offen für Neues.
 
Metropolen schaffen - aufgrund ihrer Größte und Dichte - mehr Handlungs- und Lebensmöglichkeiten, mehr Möglichkeiten der sozialen Konstituierung und Durchsetzung gesellschaftlicher Akzeptanz für Minderheiten, mehr Möglichkeiten des Erfolges wie des Scheiterns, des Ein- und Ausschließens, der Innovation wie der traditionalen Rückbindung.
 
Hierarchie der Metropolen
Die folgende Liste enthält nur die größten Millionenstädte der Welt. Dabei wurden sowohl die Städte in ihren administrativen Grenzen berücksichtigt, als auch Städte und städische Siedlungen im geografischen Sinn.
 
Rang
Stadt
Einwohner
(in Millionen)
Land
Kontinent
1.
Mexiko-Stadt
20 Mio.
Mexiko
Nordamerika
2.
Peking
20 Mio.
China
Asien
3.
Shanghai
19 Mio.
China
Asien
4.
Lagos
15 Mio.
Nigeria
Afrika
5.
Istanbul
14 Mio.
Türkei
Eurasien
6.
Karatschi
13 Mio.
Pakistan
Asien
7.
Mumbai
12 Mio.
Indien
Asien
8.
Sao Paulo
12 Mio.
Brasilien
Südamerika
9.
Moskau
11 Mio.
Russland
Europa
10.
Guangzhou
11 Mio.
China
Asien
11.
Delhi
11 Mio.
Indien
Asien
12.
Shenzhen
10 Mio.
China
Asien
13.
Seoul
10 Mio.
Südkorea
Asien
14.
Jakarta
10 Mio.
Indonesien
Asien
15.
Kinshasa
9 Mio.
Dem. Rep. Kongo
Afrika
(https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Millionenst%C3%A4dte; 29.06.2016)
 
Metropolregionen
Wenn man nicht nur das eigentliche Stadtgebiet betrachtet, sondern das Umland mit den Vororten und dazu gehörigen ländlichen Gebieten einbezieht, spricht man von einer Metropolregion.
 
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Abb. 2: Metropolregionen der Welt
 
Die größte Metropolregion der Welt ist Tokio-Yokohama, wo auf einer Fläche von 13 556 Quadratkilometern in etwa 37 Millionen Menschen leben. Die Bevölkerungsdichte beträgt 2 744 Menschen pro Quadratkilometer.
 
Eine der höchsten Bevölkerungsdichten der Erde außerhalb von Großstädten weist das Nildelta auf. In dem etwa 24 000 Quadratkilometer großen Gebiet leben über 60 Millionen Menschen. Die Bevölkerungsdichte liegt mit rund 2 500 Menschen pro Quadratkilometer ähnlich hoch wie in der Metropolregion Tokio.
 
Auch das Gangesdelta ist dicht wie eine Metropolregion besiedelt. Auf etwa 105 000 Quadratkilometern leben 150 Millionen Menschen, was einer Bevölkerungsdichte von 1 430 Menschen pro Quadratkilometer entspricht. Die Bildung einer großflächigen, extrem hohen Besiedlungsdichte ist also nicht immer an das Vorhandensein einer zentralen Metropole gebunden, vielmehr kann sie auch in "ländlichen" Gebieten wie den besonders fruchtbaren tropischen und subtropischen Flussdeltas entstehen - wenngleich in den Deltas auch Millionenmetropolen liegen, etwa Kairo im Nildelta oder Kolkata und Dhaka im Gangesdelta.
 
Wenn man ausschließlich die administrativen Stadtgrenzen heranzieht, ist die chinesische Stadt Chongqing die (flächenmäßig) größte der Welt. Sie stellt als "regierungsunmittelbare Stadt" eine eigenständige Verwaltungseinheit mit 29 Millionen Menschen (2010) dar. Die Fläche des Verwaltungsgebietes der Stadt ist mit 82 401 Quadratkilometern allerdings so groß wie der Staat Österreich (83 879 Quadratkilometer).
 
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Abb. 3: Die Skyline von Chongqing, der flächenmäßig größten Stadt der Wet.
 
Stadt
Bevölkerung
in Mio.
Land
Kontinent
Tokio
37
Japan
Asien
Jakarta
31
Indonesien
Asien
Delhi
26
Indien
Asien
Seoul
24
Südkorea
Asien
Manila
23
Philippinen
Asien
Mumbai
23
Indien
Asien
Karatschi
23
Pakistan
Asien
Shanghai
22
China
Asien
New York
21
USA
Nordamerika
(https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C3%9Ften_Metropolregionen_der_Welt; 29.06.2016)
 
Quellen:
Abb. 1: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lower_Manhattan_from_Jersey_City_November_2014_panorama_3.jpg (22.12.2022)
Abb. 2: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Metropolregionen.svg (22.12.2022)