Theorie:

Österreich gehört zu jenen Staaten, deren Wirtschaft den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft folgt. Zur starken Stellung Österreichs in der Weltwirtschaft geben folgende Daten Aufschluss:
  • Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf          48.957 US-Dollar          11. Stelle
  • Bruttonationaleinkommen                           49.600 US-Dollar          21. Stelle
An der gesamtwirtschaftlichen Leistung hat der Dienstleistungssektor einen Anteil von 68 %, der Industrielle Sektor von 30 % und auf Land- und Forstwirtschaft entfallen 2 %.
 
Eine weltweit einzigartige Bedeutung hat der Tourismus: in Österreich sind etwa 10 % aller im Dienstleistungssektor Beschäftigten in der Tourismusbranche tätig.
 
Wirtschaftssektoren - Strukturwandel - Unternehmensstruktur
 
Die Gesamtwirtschaft wird in drei Sektoren eingeteilt:
  • Primärsektor (Urproduktion): Lieferung von Rohstoffen
  • Sekundärsektor (Industrieller Sektor): Produzierendes Gewerbe
  • Tertiärsektor (Dienstleistungssektor): alle Dienstleistungen
 
Primärsektor
Die "Urproduktion" liefert die Rohstoffe für alle Produkte - dazu gehören Land- und Forstwirtschaft sowie Bergbau.
Durch seine besondere geographische Lage hat Österreich eine sehr kleinstrukturierte Landwirtschaft, was rentables Arbeiten abseits des Flachlands sehr erschwert. 48 % der Gesamtfläche Österreichs ist von Wald bedeckt. Daher ist auch die Forstwirtschaft und holzverarbeitende Industrie ein bedeutender Faktor. Österreich gehört zu den größten Holzexporteuren der Welt.
Österreich hat eine große Anzahl an verschiedenen Rohstoffen, die aber nicht sehr ertragreich sind. Dominierend im Bergbausektor ist die Sand- und Kiesgewinnung sowie die Steinbruchindustrie. Wichtige, von der Bergbauindustrie geförderte Rohstoffe sind Eisen, Wolfram, Salz, Gips und Braunkohle.
 
 
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Abb. 1 Der Erzberg in der Steiermark. Die einzige Abbaustätte für Eisen in Österreich
 
Sekundärsektor
Der Sekundärsektor umfasst die Verarbeitung von Rohstoffen und die Produktion von Sachgütern. Dazu zählen auch die Energie- und Wasserversorgung sowie das Bauwesen.
Österreich verfügt über eine sehr moderne und dynamische Industrie. Bekannte österreichische Industrieunternehmen sind z.B. die OMV, die Voestalpine, Magna, Doppelmayr oder Red Bull.
Österreich ist in der glücklichen Lage, einen hohen Anteil der im Land benötigten Energie aus eigener Erzeugung zu decken. Darüber hinaus werden über 76% der Inlandsproduktion mittels erneuerbarer Energieerzeugung produziert. Seinen Bedarf an Erdöl und Erdgas kann Österreich zu 11 % bzw. 13 % selber decken, der Rest muss importiert werden.
 
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Abb. 2 Ölraffinerie der OMV in Schwechat
 
Tertiärsektor
Den größten Anteil der österreichischen Wirtschaftsleistung macht der tertiäre Sektor (Dienstleistungssektor) aus, zu welchem neben Handels- und Dienstleistungsunternehmen auch die öffentliche Verwaltung zählt. Dominiert wird der Dienstleistungssektor vom Tourismus, Handel und Bankwesen.
Die besondere Bedeutung des Tourismus für die österreichische Wirtschaft wird schon dadurch veranschaulicht, dass es in Österreich rund 70.000 Tourismusbetriebe gibt, in denen insgesamt rund 10 % aller Erwerbstätigen beschäftigt sind. Diese erwirtschaften jährlich etwa 12 Mrd. Euro oder rund 4 % des BIP. Der Tourismus verhalf der österreichischen Wirtschaft damit dazu, dass in den letzten Jahrzehnten stets ein Zahlungsbilanzüberschuss erzielt werden konnte.
 
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Abb. 3 Werbung für das österreichische Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis in Tirol
 
 
Quellen:
Abb. 1 https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Erzberg_ip1006.jpg (19.05.2016)
Abb. 2 https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Vienna_aerial_OMV_refinery_2aug14_-_4_(15105024542).jpg (19.05.2016)
Abb. 3 http://i.vimeocdn.com/video/550235594_1280x720.jpg (19.05.2016)