Theorie:
Kennzahlen geben Auskunft darüber, ob die wichtigsten Ziele eines Unternehmens erreicht worden sind. Aus ihnen lässt sich ablesen, wie ein Unternehmen finanziert ist und ob es liquide, rentabel und produktiv ist.
Abb. 1: Kann ein Unternehmen im Wettbewerb bestehen? Kennzahlen geben Auskunft darüber.
Man unterscheidet zwischen Kennzahlen der Bilanz und Kennzahlen der Gewinn und Verlustrechnung. Die Kennzahlen der Bilanz geben Auskunft über die Art der Finanzierung eines Unternehmens (Finanzierungskennzahlen) und die Liquidität eines Unternehmens (Liquiditätskennzahlen), die Kennzahlen der Gewinn und Verlustrechnung geben Auskunft über die Produktivität und Rentabilität eines Unternehmens (Rentabilitätskennzahlen).
Diese Kennzahl ist für die Kreditwürdigkeit (Bonität) eines Unternehmens sehr wichtig. Je höher die Eigenkapitalquote ist, desto besser ist die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens. Ist die Eigenkapitalquote eher gering, bedeutet dies, dass das Unternehmen zu einem großen Teil durch Fremdkapital finanziert wird.
LIQUIDITÄTSKENNZAHLEN
Diese Kennzahlen geben darüber Auskunft wie produktiv und rentabel ein Unternehmen gewirtschaftet hat. Zu diesen Kennzahlen zählen die Wirtschaftlichkeit, die Produktivität und die Rentabilitätskennzahlen sowie der Cash flow.
WIRTSCHAFTLICHKEIT
Jedes Unternehmen muss sich die Frage stellen, wie wirtschaftlich es im Vergleich zu anderen Unternehmen ist und ob es im Wettbewerb bestehen kann. Der Begriff der Wirtschaftlichkeit ist jenem der Produktivität ähnlich, bezieht sich aber mehr auf den finanziellen Charakter eines Unternehmens.
PRODUKTIVITÄT
Anhand der Produktivität eines Unternehmens kann man erkennen, wie wettbewerbsfähig es ist. Es soll mit möglichst wenig Einsatz (Input) an Mitteln ein möglichst hoher Ausstoß (Output) erzielt werden. Entscheidend ist immer der Vergleich mit der Konkurrenz. Ob ein Unternehmen im Wettbewerb bestehen kann, hängt davon ab, wie produktiv es im Vergleich zu anderen Unternehmen ist. Ist die Produktivität des eigenen Unternehmens schlechter als die der Mitbewerbenden, wird es schwer sein, gegen diese am Markt bestehen zu können.
(möglichst hoher Wert wird angestrebt)
oder \(\frac{Input}{Output}\)
(möglichst niedriger Wert wird angestrebt).
RENTABILITÄTSKENNZAHLEN
Diese geben darüber Auskunft, ob es sich auszahlt, ein Unternehmen zu betreiben, also ob es rentabel ist. Der Gewinn als eingesetzte Größe allein hat nur wenig Aussagekraft, er gibt nur die Differenz zwischen den Erträgen und den Aufwendungen einer Rechnungsperiode wieder. Erst wenn man den Gewinn in Bezug zu anderen Größen setzt (beispielsweise Eigenkapital, Gesamtkapital, Umsatz), kann man erkennen, ob ein Unternehmen rentabel ist.
Eigenkapitalrentabilität: Hier wird der Gewinn im Verhältnis zum Eigenkapital gesehen, d.h. es wird ermittelt, mit wie viel Eigenkapital ein bestimmter Gewinn erwirtschaftet wurde. Man kann bei dieser Kennzahl von der Verzinsung des eigenen eingesetzten Kapitals sprechen, sie dient zum Vergleich mit anderen alternativen Veranlagungsformen, wie zum Beispiel Sparbuchzinsen.
Die Eigenkapitalrentabilität sollte dabei deutlich über dem Zinssatz alternativer Anlageformen liegen, da es sich bei Unternehmensbeteiligungen um Risikokapital handelt.
Gesamtkapitalrentabilität: Darunter versteht man die Verzinsung des in einem Unternehmen eingesetzten gesamten Kapitals. Je höher die Gesamtkapitalrentabilität, desto besser wurde mit dem zur Verfügung stehenden Kapital gewirtschaftet. Die Gesamtkapitalrentabilität sollte langfristig über den Kosten des Fremdkapitals liegen.
Umsatzrentabilität: Diese Kennzahl dient zum Vergleich mit anderen Unternehmen, meist mit Unternehmen in derselben Branche. Je höher die Umsatzrentabilität im Vergleich zu anderen vergleichbaren Unternehmen ist, desto besser wirtschaftet das Unternehmen, es hat daher eine bessere Situation im Wettbewerb.
CASH FLOW
Ist der Cash Flow eines Unternehmens positiv, so bedeutet das, dass das Unternehmen die Ausgaben des Wirtschaftsjahres (z.B. Aufwendungen für Personal, Miete, Strom, usw.) durch die Einnahmen decken konnte. Ein positiver Cash flow bedeutet aber noch lange nicht, dass dem Unternehmen in gleicher Höhe auch liquide Mittel zur Verfügung stehen.
Abb. 4: Unter Cash Flow versteht man den Überschuss der Einnahmen über die Ausgaben.
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