Theorie:
Um seine Hypothesen zu testen, ersann Mendel eine Testkreuzung: Die Rückkreuzung heterozygoter glatter Erbsen (Rr) der F1 mit homozygot runzeligen (rr) der Parentalgeneration. Dabei steht "r" für ie genetische Information "runzelig" (rezessiv) und "R" für die genetische Information "glatt" (dominant). Mendel sagte voraus, dass in diesem Fall \(50\) glatt (Rr) und \(50\) runzelig (rr) sein würden. Seine Annahme bestätigte sich:
Man nennt diese Kreuzungsart des Hybridenmit dem rezessiven Elternteil eine Rückkreuzung. Sie dient dazu festzustellen, ob ein Phänotyp homozygot (RR) oder heterozygot (Rr) ist. Liefert die Testkreuzung ein uniformes Ergebnis (also alle Phänotypen gleich; man kann ja den Genotyp nicht sehen), so handelt es sich bei dem getesteten Individuum um ein reinerbiges (hier RR). Ist das Aufspaltungsverhältnis 1 : 1 (\(=\)\(50\) Rr und \(50\) rr), liegt ein heterozygoter Genotyp vor (hier Rr). |
Zusatz:
Liegt ein unbekannter Genotyp eines dominanten Phänotyps vor, kann durch Rückkreuzung herausgefunden werden, ob es sich dabei um einen homozygot-dominanten (AA) oder heterozygoten (Aa) Genotyp in Bezug auf das betrachtete Merkmal handelt. Dabei wird der unbekannte Genotyp mit einem homozygot-rezessiven Individuum (aa) gekreuzt.
Handelt es sich bei dem unbekannten Genotyp um einen homozygoten (AA) Genotyp ergibt sich folgendes Kreuzungsschema:
A | A | |
a | Aa | Aa |
a | Aa | Aa |
Alle durch die Rückkreuzung entstandenen Nachkommen weisen zu \(100\) den dominanten Phänotyp auf. Sie alle sind sowohl mit dem dominanten, als auch dem rezessiven Allel hinsichtlich des betrachteten Merkmals ausgestattet. Sie sind somit heterozygot: Aa. Aus diesem Grund ergibt sich für den zuvor unbekannten Genotyp des einen Elternteils ein homozygot-dominantes Erbbild: AA.
Handelt es sich aber um einen heterozygoten (Aa) Genotyp, resultiert daraus folgender Raster:
A | a | |
a | Aa | aa |
a | Aa | aa |
\(50\) der Nachkommen, die durch die Rückkreuzung entstandenen sind weisen den dominanten Phänotyp auf, während die andere Hälfte das rezessive Erscheinungsbild zeigt. D.h. eine Hälfte ist heterozygot "Aa", während die zweite Hälfte ein homozygot-rezessives Erbbild (aa) für das getestete Merkmal aufweist. Aus diesem Grund ergibt sich für den zuvor unbekannten Genotyp des einen Elternteils ein heterozygotes Erbbild: Aa.
Wichtig!
Bei der Rückkreuzung kreuzt man einen reinerbig rezessiven Elternteil (P) mit einem Individuum der mischerbigen F1 Generation. Die Merkmale spalten sich 50/50 auf.
Quellen:
Ruso, Bernhart. 2011. BIOLOGIE. Skriptum. Wien: Dr. Roland GmbH, 2011. 3.Auflage
http://www.biokurs.de/skripten/13/bs13-13.htm