Theorie:

Die Politk der friedlichen Koexistenz
Nach Stalins Tod leitete sein Nachfolger Nikita Chruschtschow (1953-1964) eine Phase des Tauwetters zwischen den Supermächten ein indem er die Parole der "Friedlichen Koexistenz" von Staaten mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung verkündete.
 
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Abb. 1 Nikita Chruschtschow, Nachfolger von Josef Stalin
 
In der Parole der "Friedlichen Koexistenz" propagierte Chruschtschow zwar die Fortsetzung des Kampfes zwischen der UdSSR und den USA, aber in Form eines "Kampfes mit friedlichen Mitteln, ohne Krieg und ohne dass sich ein Staat in die Angelegenheiten des anderen einmischt".
 
Größter Erfolg dieser Entspannungspolitik war zweifelsohne die Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrages am 15. Mai 1955.
Letztlich brachte die Politik der "Friedlichen Koexistenz" aber keine wirklich nachhaltige Aufweichung der Fronten: beide Hemisphären verharrten in ihrem Blockdenken.
 
Inzwischen wurde die BRD immer mehr zum wichtigsten Bündnispartner der USA. Um die Bundesrepubilk als militärischen Frontstaat gegenüber dem Ostblock besser nutzen zu können, kam es daher zur Remilitarisierung (Wiederbewaffnung) der BRD und zur Aufnahme in die NATO im Jahr 1955.
 
Die unmittelbare Folge auf die Wiederbewaffnung der BRD und die Aufnahme in die NATO war die Gründung eines kommunistischen Militärblockes, des Warschauer Paktes, dessen Ziel es war, ein Gegengewicht zur NATO zu bilden und die Streitkräfte der europäischen kommunistischen Staaten einheitlich zusammenzufassen.
 
Damit standen einander in Europa nun zwei verfeindete Militärbündnisse gegenüber: die NATO und der Warschauer Pakt.
 
Durch diese Entwicklung blieb der deutsche Raum bis auf Weiteres die europäische Krisenregion Nummer 1. Verschärft wurde der innerdeutsche Gegensatz BRD-DDR durch die zunehmende wirtschaftliche Kluft. Die amerikanische Marshallplanhilfe in der BRD bewirkte geradezu unglaublichen Wirtschaftsaufschwung, das sogenannte "deutsche Wirtschaftswunder". Durch die finanzielle Belastung der Reparationszahlungen und die der westlichen Marktwirschtaft klar unterlegene Planwirtschaft blieb die DDR wirtschaftlich weit hinter der BRD zurück. Die Folge war ein großes Unzufriedenheitspotential in der DDR, das sich schließlich 1953 in einem Aufstand der Ostberliner Arbeiter äußerte, der von den Sowjets militärisch niedergeschlagen wurde.
 
Nach dem gewaltsamen Eingriff der UdSSR setzte eine große Fluchtbewegung in den Westen ein. Die Staatsführung der DDR reagierte auf die Massenauswanderung 1961 mit dem Bau der Berliner Mauer. Durch die Errichtung dieser Mauer quer durch die Stadt sollte in Berlin eine weitere Abwanderung unmöglich gemacht werden.
 
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Abb. 2 Berliner Mauer beim Brandenburger Tor
 
Auch der Eiserne Vorhang entlang der innerdeutschen Grenze wurde verstärkt und ein Schießbefehl gegen Flüchtlinge ausgegeben.
 
Quellen:
Abb. 1 https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Nikita_Khrusjtsjov.jpg (14.05.2016)
Abb. 2 https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_B_145_Bild-P061246.jpg (14.05.2016)