Theorie:
Im Jahr 2011 beauftragte der Wiener Gemeinderat die Erstellung eines neuen Stadtentwicklungsplanes. Im Austausch mit vielen Expertinnen und Experten entwickelte die MA 18 (Stadtentwicklung und Stadtplanung) den STEP 2025, der 2014 beschlossen wurde. Er hat vorwiegend strategischen Charakter und zeichnet die Richtung der Stadtentwicklung bis zum Jahr 2025.
Leitmotiv ist es, die wachsende Stadt als lebenswerte und leistbare, nachhaltige und dynamische Metropole zu etablieren. Es wurden acht Schwerpunktthemen für folgende drei Kapitel formuliert: "Wien baut auf", "Wien wächst über sich hinaus" und "Wien ist vernetzt".
Wien baut auf
Abb. 1: Die Seestadt Aspern im Bau
- Wien erneuert – die gebaute Stadt: Hier geht es darum, den Bestand an Gebäuden behutsam zu modernisieren. Vor allem schlecht genutzter öffentlicher und privater Raum steht hier im Fokus, und zwar ausgewählte Gebiete der gründerzeitlichen Stadt sowie Siedlungsstrukturen der 1950er- bis 1970er-Jahre.
- Wien mobilisiert – Flächen für das Stadtwachstum: Dazu zählen innerstädtische Brachflächen, Bahnhofsareale oder Flächen in den Außenbezirken, die durch neue Bauprojekte erschlossen werden. So entstehen neue Wohnungen und Arbeitsplätze für die wachsende Bevölkerung.
- Wien transformiert – Zentren und Zwischenräume: Zentren sind Orte mit hoher Funktionsdichte wie historische Ortskerne, Handelszentren, Wissensstandorte oder Business-Zentren. Dazu zählen etwa die Innenstadt, der Hauptbahnhof mit dem Quartier Belvedere, die Donau City oder die Seestadt Aspern. Urbane Zwischenräume hingegen sind etwa Verkehrsachsen und Ausfallstraßen oder Konglomerate aus Gewerbegebieten, Wohnungen und Brachflächen. Hier herrscht stadtplanerisches Potenzial, um die Gegenden aufzuwerten.
Wien wächst über sich hinaus
Abb. 2: Der neue Campus der Wirtschaftsuniversität im Prater.
- Wien schafft Wohlstand – der Wirtschafts-, Wissenschafts- und Forschungsstandort: Die Stadt ist breit aufgestellt als Handelsmetropole, Forschungsstadt, Tourismuszentrum, Verkehrsdrehscheibe sowie als Standort für Produktion und Kreativwirtschaft. Wichtig sind Entwicklung und Modernisierung sowie eine sinnvolle Gestaltung des Strukturwandels. Ein Beispiel ist der Bau des Campusder Wirtschaftsuniversität im Prater.
- Wien ist mehr – die Metropolregion: Dieser Punkt betrifft die Vernetzung der Stadt mit dem Umland. Dies ist notwendig, um sich im internationalen Wettbewerb der Regionen behaupten zu können. Außerdem wird die Vielfalt gestärkt: es gibt mehr Anbietende, Nachfragende und Arbeitskräfte. Dazu zählt auch die Weiterentwicklung der CENTROPE-Region.
Wien ist vernetzt
Abb. 3: Die Brigittenauer Brücke führt über das Erholungsgebiet Donauinsel.
- Wien lebt auf – Freiräume: grün & urban: Wien ist bekannt für seine ausgiebigen Grün- und Erholungsflächen, die entlang der Stadtgrenze verlaufen oder auch mitten durch das Stadtgebiet reichen (zum Beispiel Prater oder Donauinsel). Die Gestaltung von Freiräumen ist eine der Herausforderungen bei wachsener Bevölkerungsdichte.
- Wien bewegt sich – Mobilitätsvielfalt 2025: Durch die wachsende Bevölkerung wird auch der Verkehrweiter zunehmen, was nach flexiblen und ökologischen Lösungen verlangt. Ziel für das Jahr 2025 ist, dass 80 % der Einwohner mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind und nur mehr 20 % mit dem Auto.
- Wien sorgt vor – soziale Infrastruktur: Dieser Punkt betrifft Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser oder Büchereien, die öffentlich finanziert und gemeinwesenorientiert sind. Diese müssen laufend weiterentwickelt werden, um dem gesellschaftlichen Wandel Rechnung zu tragen und ein hochwertiges Angebot bieten zu können.
Quellen:
https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/pdf/b008379c.pdf (10.1.2017)
https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AWien_-_Seestadt_Aspern%2C_SW-Areal_(Februar_2014).JPG (10.1.2017)
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Wien_02_Campus_WU_D1%2BTC_b.jpg (10.1.2017)
https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ABrigittenauer_Bruecke_Wien.jpg (10.1.2017)