Theorie:

Vergleicht man die Formen der Bevölkerungspyramiden von 2001 und die Prognose für 2030, so fällt die deutliche Überalterung (eigentlich: Unterjüngung) der österreichischen Gesellschaft in naher Zukunft auf. Da die österreichischen Menschen immer älter werden, gibt es eine längere Lebensspanne, in welcher der Staat in Form von Pensionszahlungen und medizinischer Versorgung (die noch dazu im Alter immer teurer wird!), für sie aufkommen muss. Der gleichzeitige Geburtenrückgang führt jedoch dazu, dass immer weniger Menschen in diesen "Pensionstopf" durch Steuern einzahlen. Woher soll das Geld in Zukunft kommen?
 
In diesem Zusammenhang spricht man von einem Generationenvertrag - einer (rein theoretischen), Annahme, dass die Älteren mit den Jüngern einen Vertrag geschlossen hätten, dass die Älteren zunächst alle Kosten für die Aufziehung der Jüngeren tragen, als Vergeltung dafür aber in ihrem Alter von den Jüngeren erhalten werden. Dieser Generationenvertrag soll vor allem die Finanzierung der Pensionsversicherung, dazu aber auch die gesetzliche Krankenversicherung oder die Pflegeversicherung garantieren.

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Abb. 1: Anzahl der Erwerbstätigen und Pensionisten in Österreich

Für die Lösung dieses Problems gibt es zwei entgegen gesetzte Denkmöglichkeiten:
 
a) Politische Einflussnahme
 
Die Politik soll den Menschen Anreize geben, mehr Kinder zu bekommen - eine Änderung des Finanzierungssystems ist dabei nicht vorgesehen.
 
Ideen:
  • Schaffung und Förderung von Plätzen in Kindertagesstätten
  • Höhere Kindergelder vom ersten Kind an
  • Geeignete Einwanderungspolitik mit Blick auf leistungsfähige und jüngere Immigranten und Immigrantinnen ("Rot-weiß-rot- Card")
  • Kostenlose Ausbildung (keine Schulgelder und Studiengebühren)
 

b) Änderung des Finanzierungsmodells
 
Ideen:
  • Reduktion der Unterhaltspflicht der Eltern und verstärkte "Haftung der ganzen Gesellschaft" für den Unterhalt ihres Nachwuchses
  • Finanzierung der Pensionen mehr durch die Reichen
  • Anhebung des Pensionsantrittsalters
  • Beschränkung der Möglichkeiten einer Frühpension
 
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Abb. 2: Die öffentlichen Ausgaben für die Pensionen steigen jedes Jahr und werden 2050 30% des BIP betragen.

 
Quellen:
Abb. 1: https://www.volksbank.at/m101/volksbank/zib/images/vorsorge/versicherungsprodukte/entwicklung_pensionisten_erwerbstaetige.gif (30.07.2016)
Abb. 2: http://diepresse.com/images/uploads/b/d/c/609244/ueberalterung_gefaehrdet_oesterreichs_kreditrating_11s17_altersstruktur_&_pensionsausgaben_kaefer20101110220312.jpg (30.07.2016)