Theorie:

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Abb. 1: Unter einer Bewerbung versteht man ein Angebot von Arbeitsuchenden an Arbeitgebende zur Begründung eines Arbeits- oder Ausbildungsverhältnisses.


Bewerbungen können sich auf konkrete Ausschreibungen beziehen oder als eine sogenannte Initiativbewerbung gestaltet sein. Letztere bezeichnet eine Bewerbung, ohne dass das Unternehmen selbst eine Stelle ausgeschrieben hat. Man will damit Bedarf wecken oder hofft auf eine freie Position, die (noch) nicht öffentlich ausgeschrieben ist.
  
Die Bewerbungsunterlagen umfassen typischerweise Lebenslauf, Lichtbild, Zeugnisse und, soweit möglich, Referenzen.

Die konkrete Zusammenstellung der Bewerbungsunterlagen richtet sich nach Art der Arbeitsstelle, der Bewerbungsmethode und des Landes. 
  
Bewerbungsunterlagen
Deckblatt
Die Hauptfunktion des Deckblattes ist es, einen Akzent zu setzen: ein bestimmtes Detail der Bewerbung hervorzuheben (Details der Persönlichkeit wie Name und Foto). Die Verwendung eines Deckblattes ist keine Bedingung, es soll nur den Eindruck steigern.

Anschreiben
Das Anschreiben soll einen ersten Eindruck der bewerbenden Person vermitteln und beschränkt sich in aller Regel auf den Umfang einer A4-Seite. Es enthält vor allem eine Begründung des Berufswunsches sowie der persönlichen Eignung für die berufliche Stelle.

Foto
Nur in Ausnahmefällen ist ein Foto Bedingung für eine Bewerbung. Dass trotzdem fast alle Ratgeber und Informationsquellen zur Verwendung eines Fotos raten, liegt unter anderem daran, dass ein Bewerbungsfoto ein ideales Mittel zur Selbstdarstellung ist.

Am besten wird das Foto rechts oben auf dem Lebenslauf befestigt, wobei das Portrait nach links gewandt sein (also in den Lebenslauf zeigen) sollte.

Lebenslauf
Der Lebenslauf enthält die biografischen Daten sowie die beruflichen Qualifikationen der Bewerbenden. Neben den persönlichen Daten bietet er Informationen über die Ausbildung und den beruflichen Werdegang. Daneben können besondere Qualifikationen (wie Fremdsprachen oder Computerkenntnisse) sowie persönliche Interessen dargestellt sein.

Der Lebenslauf ist in Tabellenform aufgebaut und zeigt die Stationen der Ausbildung und der Berufstätigkeit in chronologischer oder umgekehrter Reihenfolge.  

Als Ergänzung kann ein Kompetenzprofil ("Qualifikationsprofil") angefügt werden, das Fachwissen und die Schlüsselqualifikation mit persönlichen Erfolgen und bisherigen Verantwortungen thematisch zusammenfasst.
 
Anhang
Im Anhang stellen die Bewerbenden alle Urkunden zusammen, die für die Qualifikation von Bedeutung sind. Das gilt vor allem für Urkunden, die den Abschluss einer Ausbildung belegen, also vor allem das letzte Schulzeugnis oder die Urkunde, mit der die Berufsausbildung nachgewiesen werden kann. Bewerbende mit Berufserfahrung legen Arbeitszeugnisse bei.  
 
Referenzen
Referenzen können die Form von Arbeitsproben (bzw. deren bildliche Darstellung) oder der Benennung von Projekten und Stationen der eigenen Laufbahn haben. Ähnlich dem Foto ist eine Referenz selten Bedingung für eine Bewerbung, aber hilfreich bei der Selbstdarstellung. Zum einen kann das Renommee einer früheren Arbeits- oder Ausbildungsstelle von Vorteil sein, zum anderen kann eine Arbeitsprobe die Kompetenz unterstreichen.
 
Form der Bewerbung
 
Die Form der Bewerbung richtet sich üblicherweise nach den Wünschen des Betriebes. Mittlerweile wird fast ausschließlich eine Bewerbung per E-Mail gewünscht. Als Dateiformat hat sich dabei das PDF-Format durchgesetzt, das die einheitliche Wiedergabe des Layouts garantiert und mit kostenlos verfügbaren Programmen praktisch auf jedem Computergeöffnet werden kann.
  
Immer mehr Firmen sind aber auch bemüht, den aufwendigen (und meist individuellen) Prozess der Personalentscheidungen zu schematisieren. Aus diesem Grunde werden spezielle Online-Formulare auf der Homepage des Unternehmens zur Verfügung gestellt. Dort müssen sich die Bewerbenden üblicherweise anmelden, Formulare ausfüllen und können Unterlagen wie Anschreiben, Lebenslauf und Referenzen hochladen.
 
Das Bewerbungsgespräch
 
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Abb. 2: Auf ein Bewerbungsgespräch sollte man sich im Vorfeld gut vorbereiten.
  

Dabei handelt es sich meist um ein persönliches Gespräch zwischen einer Vertretung der Arbeitgebendenseite und der bewerbenden Person. Die Anzahl der Personen auf der Arbeitgebendenseite kann zwischen einer und mehreren Personen variieren. Häufig sind zum Beispiel eine Person des Recruitings und eine aus dem jeweiligen Fachgebiet anwesend.

Das Bewerbungsgespräch wird durch eine schriftliche oder elektronische Bewerbung eingeleitet, und manchmal gehen dem eigentlichen Gespräch Testverfahren (Persönlichkeitstests, Intelligenztests, o. Ä.) oder ein Telefoninterview voraus.

Es geht beim Bewerbungsgespräch nicht nur um die Erfassung fachlicher Qualifikationen, sondern auch um soziale Kompetenzen. Die Organisation will wissen, ob die bewerbende Person in das bestehende Team und zu den Anforderungen passt, und wie die Person auftritt.

Hier ist besonders auch das äußere Erscheinungsbild relevant. Die Auswahl der Kleidung ist daher sehr wichtig und richtet sich nach dem jeweiligen Berufsbild und dem zukünftigen Arbeitgeberbetrieb.
  
Übliche Gesprächsinhalte sind:
  • Begrüßung und Vorstellung der Gesprächsteilnehmenden
  • Vorstellung der Unternehmensstruktur, der Abteilung, der zu besetzenden Position
  • Selbstpräsentation durch den Bewerber bzw. die Bewerberin
  • Fragen der Arbeitgebendenseite
  • Fragemöglichekeit für die bewerbende Person an das Unternehmen
 
Zu einem Bewerbungsgespräch wird nur ein enger Personenkreis eingeladen, um dann eine endgültige Entscheidung treffen zu können. Man sollte sich im Vorfeld gut vorbereiten, Informationen über das Unternehmen sammeln und auf mögliche Fragen gefasst sein.
 
 
 
Quellen:
Roland, M. (Hrsg.): GEOGRAPHIE. Lehrbrief 9, Dr. Roland GmbH, Auflage 7/2015, Wien
https://pixabay.com/de/bewerbung-bewerbungsbrief-bewerben-457424/ (29.7.2016)
https://pixabay.com/de/silhouetten-person-mensch-mann-776670/ (29.7.2016)