Theorie:

Die Zustandsform kann neben Aktiv und Passiv als dritte Aktionsart bezeichnet werden. Sie ist dem Passiv ähnlich, muss aber von diesem unterschieden werden. Dennoch wird sie auch als Zustandspassiv bezeichnet.
  
Es wird gebildet wie das Vorgangspassiv, allerdings mit dem Hilfszeitwort "sein" statt "werden".
  • Aktiv: Ich beschmutze den Tisch.
  • Passiv: Der Tisch wird (von mir) beschmutzt.
  • Zustandsform: Der Tisch ist beschmutzt. 
Die Zustandsform bzw. das Zustandspassiv beschreibt also keinen Vorgang, sondern ein Resultat - es wird weder direkt noch indirekt auf eine Person verwiesen.
 
 
zustandspassiv.jpg
Vergleiche: Das Feld WIRD gepflügt - Das Feld IST gepflügt 
 
Theoretisch kann man auch im Zustandspassiv alle Zeitformen bilden, und zwar mit dem Hilfsverb "sein" in der richtigen Zeitform und dem Partizip Perfekt (Mittelwort der Vergangenheit) des Verbs. Es sind aber nur Präsens und Präteritum gebräuchlich, da die anderen Formen als stilisisch unelegant gelten.
    Beispiel:
  • Präsens: Das Feld ist gepflügt.
  • Präteritum: Das Feld war gepflügt.
  • Perfekt: Das Feld ist gepflügt gewesen.
  • Plusquamperfekt: Das Feld war gepflügt gewesen.
  • Futur I: Das Feld wird gepflügt sein.
  • Futur II: Das Feld wird gepflügt gewesen sein.
 
Quellen:
Roland, M. (Hrsg.): DEUTSCH. Lehrbrief 1, Dr. Roland GmbH, Auflage 09/2015, Wien
Komposition aus: https://pixabay.com/de/pflügen-trecker-münsterland-1534517/ und https://pixabay.com/de/feld-orka-boden-der-anbau-von-1209424/ (beide: 18.8.2016)