Theorie:
Schließlich kann man noch folgende andere Funktionen unterscheiden:
Relativ- und Interrogativadverbien
Diese können wiederum nach Ort, Zeit, Art und Weise sowie Grund unterteilt werden.
- Ort: Wo, wohin, woher?
- Zeit: Wann, bis wann, wie lange?
- Art und Weise: Wie, auf welche Weise?
- Grund: Weshalb, warum, weswegen, wieso?
Es handelt sich dabei meist um die gleichen Wörter, die je nach Gebrauch in Relativ- oder Interrogativadverbien unterschieden werden:
Beispiel:
Das Land, wo er wohnt, ist ferne. (Wo = in welchem, daher ein relatives Adverb.)
Wo wohnen Sie? (Wo = interrogatives Adverb.)
Wo wohnen Sie? (Wo = interrogatives Adverb.)
Das ist die Art, wie man heute Geschäfte macht. (Wie ist ein relatives Adverb.)
Wie kam das? (Wie ist interrogatives Adverb.)
Wie kam das? (Wie ist interrogatives Adverb.)
Relativadverbien
Diese leiten - ähnlich den Relativpronomen - einen Relativsatz ein. Somit beziehen sie sich auf einen ganzen Teilsatz.
Beispiel:
Ich traf sie nicht an dem Ort, wo ich sie erwartet hatte.
Sie sahen keinen Grund, warum sie sich schämen sollten.
Interrogativadverbien
Das sind - analog den Interrogativpronomen - fragende Adverbien. Sie sind der Form nach gleich wie Relativadverbien, haben aber eine andere Funktion im Satz.
Beispiel:
Wo treffen wir uns?
Warum muss ich das machen?
Pronominaladverbien
Diese nehmen eine Mittelstellung zwischen Adverbien und Pronomen ein. Technisch gesehen sind sie Kombinationen der Adverbien "wo", "hier" und "da" mit Präpositionen - die Verbindung zählt dann aber als Adverb. Im Satz ersetzen Pronominaladverbien einen Verbund von Präposition und Pronomen.
- Hiervon kann ich nicht genug bekommen. (statt: von dem)
- Kannst du mir darüber berichten? (statt: über das oder über es)
- Womit haben wir das verdient? (statt: mit was)
- Was du hier machst ist nicht das, wofür ich dich bezahle. (statt: für was)
Beispiel:
Die Bildung von Pronominaladverbien ist mit folgenden Präpositionen möglich: an, auf, aus, bei, durch, für, gegen, in, hinter, mit, nach, neben, über, um, unter, von, vor, zu, zwischen.
- womit (statt: mit was?)
- wovon (von was)
- damit (mit ihm)
- wogegen (gegen was)
- wonach (nach was)
- hiervon (von dem)
- hiermit (mit dem)
- darauf
- darüber
- darunter
- woraus
- ...
Beispiel:
Konjunktionaladverbien
- schließlich, folglich, trotzdem, sonst, außerdem, danach, dadurch, darum, deshalb, daher ...
Beispiel:
Ich war nicht gesund, deshalb blieb ich lieber zuhause.
Ich war sehr aufgeregt, das wäre mir sonst nicht passiert.
Er hatte sich sehr gut vorbereitet. Dadurch fiel ihm die Prüfung leicht.
Es handelt sich teilweise um die gleichen Wörter wie bei Pronominaladverbien (z.B. darüber, dadurch). Sie haben zwar die Funktion von Konjunktionen, sind aber Adverbien - so können sie auch im Satzinneren und nicht nur am Beginn stehen und sind eigene Satzglieder. Sie werden manchmal auch zu den Satzadverbien gezählt.
Satzadverbien
Sie beziehen sich nicht wie sonst üblich auf ein Wort oder einen Satzteil, sondern auf den gesamten Satz. Es geht dabei meist um Wertungen von Aussagen aus der Sicht des Sprechenden oder Wahrscheinlichkeiten, dass etwas eintritt.
- Anscheinend wird sich die Weiterfahrt verzögern.
- Dummerweise hat sie den Zug versäumt. Hoffentlich wird sie trotzdem rechtzeitig ankommen.
- Ich kann mich leider nicht darum kümmern.
Beispiel:
Weitere Satzadverbien sind:
- vielleicht, vermutlich, sicherlich, zweifellos, offensichtlich, sicher, wahrscheinlich, allerdings ...
- Außerdem die meisten Wörter, die von Adjektiven mit dem Suffix "-weise" abgeleitet sind: praktischerweise, glücklicherweise, überraschederweise, erfreulicherweise, bedauerlicherweise ...
Quellen:
Roland, M. (Hrsg.): DEUTSCH. Lehrbrief 1, Dr. Roland GmbH, Auflage 09/2015, Wien
https://pixabay.com/de/frage-fragezeichen-sprechblase-1846784/ (2.2.2017)
https://pixabay.com/de/puzzle-lernen-anordnung-arrangement-212154/ (2.2.2017)
https://pixabay.com/de/seil-strick-tau-naturseil-1465324/ (2.2.2017)
https://pixabay.com/de/hände-beschützen-schutz-sonnenblume-1786274/ (2.2.2017)