Theorie:
Jahrhundertwende
Die Wende vom \(19\). zum \(20\). Jahrhundert bezeichnet man als den Anfang der Moderne. Sie wurde am stärksten durch die Gedanken von Sigmund Freud, Friedrich Nietzsche und Albert Einstein geprägt.
Eröffnung der Weltausstellung in Paris am 14. April 1900
Als wesentlichste Aspekte galten:
- eine grundlegende Skepsis gegenüber traditionellen Werten
- Relativierung der Realität (Einsteins Relativitätstheorie)
- das Infragestellen bis dahin geltender Wahrheiten, besonders der Religion (Nietzsche: "Gott ist tot! Wir haben ihn getötet!")
- Zunehmende Wichtigkeit von Irrationalem und dem Unbewussten (Freud)
Insbesondere für die Literatur bedeutet das:
- Auflösung traditioneller Gattungen und Stilrichtungen
- Entstehung von Parallelströmungen, die teilweise schwer voneinander abzugrenzen sind
- Experimentierfreudigkeit der Schriftstellenden (was bedeutet, dass einzelne Werke derselben Person unterschiedlichen Strömungen zugerechnet werden müssen)
Literarische Strömungen
Rund um die Jahrhundertwende existierte also eine große Zahl an unterschiedlichen Stilrichtungen, die nicht genau auseinandergehalten werden können. Gemeinsam ist ihnen, dass sie sich gegen den Naturalismus stellten und ihn meist überwinden wollten.
Die wichtigsten Gegenströmungen zum Naturalismus (1890 - 1920) waren:
- Impressionismus
- Neuromantik
- Symbolismus
- Dekadenzdichtung
- Ästhetentum
Die Schriftstellerinnen und Schriftsteller sind häufig verschiedenen Stilen zuzuordnen. In den folgenden Kapiteln wird der Fokus darauf gelegt, das Typische dieser Strömungen sowie ihre wichtigsten Einflüsse zu beleuchten.
Von den vielen Personen, die in einer oder mehreren Gegenströmungen zum Naturalismus wirkten, werden vor allem solche aus dem Umkreis des "Jungen Wien" behandelt - der zu dieser Zeit bedeutendsten Literaturverbindung in Österreich.
Von den vielen Personen, die in einer oder mehreren Gegenströmungen zum Naturalismus wirkten, werden vor allem solche aus dem Umkreis des "Jungen Wien" behandelt - der zu dieser Zeit bedeutendsten Literaturverbindung in Österreich.
Das Literatencafé Griensteidl war ein wichtiger Treffpunkt der Wiener Literaturkultur
Einige Schriftstellende aus anderen europäischen Ländern werden kurz im letzten Kapitel beleuchtet.
Quellen:
Mayer, Stephanie (2015): DEUTSCH. Literaturgeschichte 2, Dr. Roland GmbH, 8. Auflage, Wien
https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AParis_1900.jpg (3.6.2016)
https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ACafeGriensteidl_vor1897.jpg (3.6.2016)