13. Homologe Merkmale

 

Homologe Merkmale beruhen auf einer stammesgeschichtlichen Verwandtschaft der Arten. So sind die Merkmale von Spitzmaus und Maulwurf ähnlich, weil beiden Arten nahe miteinander verwandt sind. Die Ähnlichkeit besteht allerdings nicht in allen Merkmalen. So sehen Spitzmaus und Maulwurf zwar in ihrer Gestalt und im Knochenbau ähnlich aus, in anderen Merkmalen unterscheiden sie sich aber, weil sie sich an unterschiedliche Lebensweisen angepasst haben. Das Fell des Maulwurfs hat keinen Strich, damit er im Gang auch rückwärtsgehen kann und die Finger sind zu Grabwerkzeugen umgebildet. Die Homologie kann allerdings auch weniger auffällig sein. So können Organismen im Knochenbau, der Organstruktur oder im Verhalten ähnlich sein, auch wenn sie äußerlich sehr unterschiedliche Merkmale haben.

 

Beispielsweise haben sowohl der Maulwurf als auch die Giraffe sieben Halswirbel. Die Anzahl der Halswirbel ist typisch für die Säugetiere und weist als homologes Merkmal auf diese Verwandtschaft zwischen Maulwurf und Giraffe hin: beides sind Säugetiere.

Abb.1

 

Ein weiteres homologes Merkmal der Säugetiere ist die Anatomie der Extremitäten. Die Säugetiere haben immer einen Oberarm-/Oberschenkelknochen, dann folgen zwei Knochen (Elle-Speiche/Schien-Wadenbein), die Wurzelknochen und fünf Finger. Diese Anordnung (\(1\)/\(2\)/ Wurzel/\(5\)) ist bei allen Säugetieren grundsätzlich gleich. Einzelne Knochen können sich in der Form verändern oder auch ganz verschwinden. Es können aber keine Knochen dazukommen und die Reihenfolge kann sich ebenfalls nicht verändern. Solche stabilen Merkmale, die typisch für eine Organismengruppe sind nennt man Bauplanmerkmale.