Heinisch-Hosek: „Bildungssystem geht in neue Zeit“

Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek hat heute, Dienstag, gemeinsam mit Staatssekretär Mahrer die wichtigsten Punkte der umfassenden Bildungsreform präsentiert. „Mit dieser Bildungsreform geht das österreichische Bildungssystem in eine neue Zeit. In eine Zeit der Eigenverantwortung und der Entbürokratisierung, in eine Zeit, in der sich die Kinder durchgesetzt haben“, sagte Heinisch-Hosek. Die Bildungsreform umfasst sieben ausverhandelte Pakete, konkret das Modell-Region-Paket für die gemeinsame Schule, das Elementarpädagogik-Paket, das Autonomiepaket sowie das Schuleingangs- und Schulorganisationspaket und das Bildungsinnovations-Paket. Auch der weitere Fahrplan für die Umsetzung wurde bereits fixiert. Die Ministerin betonte, dass die Bildungsreform wesentliche Verbesserungen für die SchülerInnen und LehrerInnen bringen wird. 

„Besonders stolz“ zeigte sich Heinisch-Hosek über das Modell-Region-Paket in Sachen gemeinsame Schule. „Damit werden wir es schaffen, die gemeinsame Schule der Sechs- bis Vierzehnjährigen Wirklichkeit werden zu lassen“, betonte die Ministerin. Künftig könnten „rund 50.000 SchülerInnen, das sind 15 Prozent der Neuen Mittelschulen und 15 Prozent der AHS-UnterstufenschülerInnen, gemeinsam von Bundes- und Landeslehrerinnen nach einem gemeinsamen pädagogischen Konzept unterrichtet werden“. Das sei ein „riesengroßer Schritt in eine neue Zeit, bei dem die Kinder auch das nötige Rüstzeug erhalten, um gut gerüstet in die Zukunft zu gehen“, sagte die Ministerin. Das pädagogische Konzept umfasse eine Individualisierung des Lernens genauso wie eine Forcierung der Kompetenz- und Berufsorientierung, erklärte Heinisch-Hosek. Die Modellregionen würden zehn Jahre erprobt und wissenschaftlich begleitet, so die Ministerin, die hofft, dass die gemeinsame Schule dann auf ganz Österreich ausgeweitet werden kann.  

Von zentraler Bedeutung sei aber auch eine bessere Schule für die Kinder, sagte Heinisch-Hosek mit Blick auf das Schuleingangs- und Volksschul-Paket. Hier schaffe man einen „gemeinsamen Bildungsraum zwischen dem vierten und dem achten Lebensjahr“, um so einen verbesserten Übergang zwischen Kindergarten und Volksschule zu ermöglichen. Erreicht werden solle dies z.B. durch einen stärkeren Austausch von KindergartenpädagogInnen und VolksschullehrerInnen über die Entwicklung und individuellen Stärken der Kinder bei gemeinsamen Konferenzen. In der Schuleingangsphase (letztes verpflichtendes Kindergartenjahr und erste zwei Volksschuljahre) gibt es außerdem die Möglichkeit, unbürokratisch und autonom jahrgangsübergreifendes Unterrichten zu etablieren. Auch könnten die Schulstandorte künftig autonom entscheiden, ob es alternative Leistungsbeurteilungen (z.B. verbale Beurteilungen) gibt, sagte Heinisch-Hosek.  

Von entscheidender Bedeutung für eine erfolgreiche Bildungsreform sei zudem ein „gutes Maß an Autonomie“, unterstrich die Bildungsministerin. So könnten die SchulleiterInnen künftig bei der Neubestellung von LehrerInnen mitreden. Weiters ist in Zukunft u.a. eine bedarfsorientierte Anpassung der schulischen Öffnungszeiten an die Erfordernisse des Berufslebens der Eltern genauso möglich wie eine flexible Gestaltung von Lerngruppen. Eine evidenzbasierte Qualitätssicherung im Rahmen der Schulaufsicht neu sorgt für eine Weiterentwicklung der Schulen. Ein nationaler Schulqualitätsbericht, der alle drei Jahre an das Parlament ergeht, gibt künftig Aufschluss über die Entwicklung der österreichischen Schulen.  

Zum Thema Schulverwaltung erklärte die Ministerin: „Ich bin zufrieden, denn endlich ist mit den Bildungsdirektionen eine gemeinsame Verwaltung und keine Parallelstruktur sichergestellt, so dass wir mit völliger Transparenz zum ersten Mal schauen können, was beim Kind ankommt und welche Ressourcen an welche Schulen fließen“.


Bundesministerium für Bildung und Frauen

Wien, 17.11.2015

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